Mit Bienen blüht das Leben

Selber imkern – es ist nie zu spät

Stimmen von Jungimkern

  • Seit ich Bienen habe, nehme ich die Natur viel intensiver wahr.
  • Meine Bienen helfen mir nach der Arbeit abzuschalten.
  • Um meinen Bienenstand hat die Pflanzenvielfalt zugenommen.
  • Die Imkerei zählt zu den wenigen erhaltenen alten Handwerken und verdient daher einen besonderen Schutz und Wertschätzung.
  • und viele mehr…

Es gibt viele Gründe mit der Bienenhaltung zu beginnen!

Vielleicht haben Sie schon einmal darüber nachgedacht eigene Bienen zu halten und den eigenen Honig zu ernten. Gerade als Anfänger hat man eine Menge Fragen wie z.B. Welche Ausrüstung brauche ich? , Wie beginne ich mit der Bienenhaltung? , Woher bekomme ich meine Bienen? Und dann noch die Fragen rund um das Beutenmaß und Holz oder Kunststoff? Vielleicht sind Ihnen auch einzelne Honigbienen durchaus sympathisch, Sie fragen sich aber ob es Ihnen bei einem ganzen Bienenstaat nicht vielleicht doch mulmig werden könnte. Oder sie möchten erst einmal sehen, welche Tätigkeiten das Imkern so mit sich bringt. – In allen Fällen sind Sie gut beraten, sich an Ihren Imkerverein vor Ort zu wenden. Den Vereinen sind Interessierte herzlich willkommen, sie beantworten gerne Ihre Fragen, können Ihnen sicherlich ein „Probe-Imkern“ ermöglichen und unterstützen Sie beim Einstieg in die Imkerei.

Welche Voraussetzungen sollten Sie mitbringen?

Keine Angst vor Bienen
Ein Bienenvolk hat im Sommer rund 40000 Bienen. Die meisten Imkerei-Anfänger haben einen ordentlichen Respekt vor einem brummenden Bienenvolk. Doch Schutzkleidung hilft über die ersten etwaigen Ängste hinweg. Gerne können Sie sich selbst auch einmal bei einem „Probe-Imkern“ testen – fragen Sie beim Ihrem Imkerverein in Ihrer Nähe nach.

Etwas Zeit
Man sagt, ein erfahrener Imker benötige im Jahresdurchschnitt pro Woche und Volk eine Stunde Zeit. Dass dies bei einem Anfänger ungleich länger dauert und dass die anfallenden Tätigkeiten in unterschiedlicher Dichte auftreten; im Winter quasi gar nicht, dafür von April bis August vermehrt. Hinzu kommt die mit dem Imkerpaten und dem Verein verbrachte Zeit. Wieviel dies letztendlich also ist, bleibt individuell verschieden. Jenachdem fällt auch ein Zeitbedarf für das Abfüllen und Etikettieren des Honigs und der Verkauf an.

Etwas Geld
Der Einstieg in die eigene Bienenhaltung wird in den Vereinen unterschiedlich unterstützt. Imkern ist ein Material intensives Hobby, das nach und nach angeschafft werden muss. Manches, wie z.B. die Honigschleuder, können Sie evtl. beim Verein oder anderen Mitgliedern leihen. Wenn Sie gebrauchtes Equip­ment kaufen möchten, lassen Sie sich am besten von einem erfahrenen Imker beraten. Achten Sie vor dem ersten Einsatz gebrauchter Imkerartikel auf die Hygiene, um Bienenkrankheiten nicht zu verschleppen!

Unbekannte Bienen- oder Wespengiftallergie
Leider lässt sich die Allergieneigung nicht im Vorfeld testen, Allergiesymptome (Herzrasen, Luftnot, Schwindel, Erbrechen) treten erst nach den ersten Stiche(n) auf, z.T. starke Schwellungen nach einem Bienenstich sind jedoch „normal“ und nehmen mit der Anzahl der Stiche ab (langjährige Imker verspüren meist nur noch einen kurzen Schmerz, der nach ein paar Minuten verschwindet).

Möglichst keine Rückenprobleme
Ein Imker muss auch mal schwer heben können. Die saisonalen Tätigkeiten bringen es mit sich, dass Teile der Beute abgehoben werden müssen. Eine gut besetzte Zarge oder ein voller Honigraum können dabei schon einige Kilo auf die Waage bringen.
Lassen Sie sich über unterschiedliche, teils rückenschonende Beutensysteme beraten.

Ist die Entscheidung dann gefallen gilt: grau ist alle Theorie und insbesondere das Imkern lässt sich nicht allein durch Bücher erlernen. Gerade weil hier viele Erfahrungswerte beim Einschätzen der Volksstärke, der Futtervorräte, die Umwelt- und Wetterbedingungen usw. wichtig sind, sollten Sie von einem regionalen Imker lernen. Trotzdem macht es natürlich Sinn, sich ein gewisses Hintergrundwissen zu zulegen, um Abläufe und Gesamtzusammenhänge verstehen zu können. Diverse Bücher über Honigbienen und das Imkern sind im Handel erhältlich. Auf der Website der „Honigmacher“, einer Zusammenarbeit des Deutscher Imkerbundes, Apis e. V., der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und der Agentur lernsite, finden Sie zwei schöne Online-Schulungen: einen Schnupperkurs für Laien ohne Vorwissen und eine Anfängerschulung, die sich an angehenden ImkerInnen richtet. Beide Kurse sind kostenlos und unverbindlich und bei der Anfängerschulung kann nach bestandenen Abschlusstest ein Zertifikat erworben werden.

In allen unserer Imkervereinen werden Jungimker in Theorie und Praxis ausgebildet. Die Ansätze sind dabei z.T. sehr unterschiedlich, allen gemein ist jedoch, dass für Sie, sobald Sie Mitglied geworden sind, automatisch eine Imker-Versicherung abgeschlossen wird. Außerdem erhalten Sie vom Landesverband Hessischer Imker ein Begrüßungspaket mit einem Jahresabo der Fachzeitschrift „die biene“ und der Schulungsmappe „Grundwissen für Imker“.

Was Sie sonst noch wissen sollten:

„Wer Bienen hält, hat eine ethische Verantwortung und Pflichten. Wer Bienen nur beobachten will, sollte lieber ein Insekten-Hotel errichten, das der Umwelt im Nahbereich nützt und wo man im Frühjahr das Ein- und Ausfliegen der verschiedenen Wildbienen erleben kann.“ so der Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. Manfred Maske in „die biene“ das Fachmagazin für Imker, 01/2016
Und: übernehmen Sie vorzugsweise Ihre Bienen über Ihren Imkerverein, natürlich nur mit gültigem Gesundheitszeugnis. Binden Sie bei der Übernahme von Bienen aus anderen Landkreisen oder aus dem Ausland ihren zuständigen Bienenseuchensachverständigen oder das Veterinäramt in Heppenheim ein. Es gilt die gültige Bienenseuchenverordnung.

Warum sind Bienen für den Menschen essentiell?
Bienen, Wildbienen und speziell auch die Honigbiene haben einen großen ökologischen Nutzen. Als wichtiger Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen haben sie einen unschätzbaren Wert.

Der Umgang mit Bienen fördert unsere Sensibilität, unser Verantwortungsgefühl, die Fähigkeit zur Sorgfalt und zur Achtsamkeit. Unsere Sinne werden geschärft und unsere Beobachtungsgabe wird verbessert damit wir die Natur als großes Ganzes sehen und verstehen. Imker helfen die Natur und Umwelt zu schützen.